Written by 17:31 #E1NO, Ausrüstung, Fernwandern, Outdoorküche, Tourtagebuch, Vorbereitung

[#E1NO] – Verschiedenes Kramuri kurz vorm Abflug

Was dieser Tage noch zu tun war …

Ich habe mich letzendlich doch wieder für mein Trangia Kochset entschieden und lasse daher den Gas-Kocher (wieder einmal) daheim. Gas ist zwar – meine Meinung – für kürzere Touren super, aber sobald man sich unterwegs um die Kartuschen kümmern muss, wird’s mühsam. Wer verkauft Kartuschen? Und genau gleich wichtig: Wer verkauft Kartuschen für das eigene Adapter-System? Es ist ja in der Finnmark ohnehin nicht so, dass ich jeden zweiten Tag an einem Outdoorladen vorbeikomme. Und wenn ich dann irgendwo endlich ein Geschäft mit Kartuschen finde, und der hat dann nur so Campingplatzglumpert … na donkschen.

Spiritus kriegt man immer. Darf ich – wie Gas – natürlich auch nicht im Flieger mitnehmen, aber Spiritus in Norwegen zu kriegen, scheint kein großes Problem zu sein.

Letzte Kochsendung vor der Flughafenauffahrt

Aber da der Spirituskocher völlig anders erhitzt als Gas, mussten einige Testreihen wiederholt werden, z. B. Brot backen. Der erste Versuch schlug auch gleich katastrophal fehl, aber dazu habe ich keine Fotos. Jedenfalls ist die Hitze der Spiritusflamme so konzentriert auf den Pfannenboden gekommen, dass ich erst gemerkt habe, dass mir das Brot verkohlt, wo der Boden schon geraucht hat.

Also reden wir lieber vom erfolgreichen Versuch. Kneten bleibt ja gleich, das geschieht ja im Essgeschirr ….

… rausgebacken wird weiterhin mit ein wenig Fett, obwohl das vielleicht gar nicht mehr nötig wäre … aja, ich habe mir eine beschichtete Trangia-Pfanne geleistet, 15 Euro, fairer Preis …

Mit Eipulver habe ich keinerlei Erfahrung …

 

… weshalb es diese Woche irgendwann Eierspeis’ zum Frühstück gab. Das Pulver ist überraschend schwer zu kriegen. Überraschend deshalb, weil ich überzeugt davon bin, dass es in Gasthäusern nur mehr in den selteneren Fällen Eierspeis’ aus echten Eiern am Frühstückbuffet gibt. Ist euch das auch aufgefallen, diese Entwicklung in den letzten paar Jahren? Mittlerweile muss man sich überall seine Eierspeis’ herunterstechen, mit Rührei hat das nichts mehr zu tun.

Außer Haus wird also gestochen. Die Spachtel habe ich übrigens vor Jahren – passenderweise – in Schweden gekauft.

Spiritus ist weitaus umständlicher zu regulieren wie Gas. Mein Gaskocher hat ein Drehrad am Schlauch, da geht das einfach. Der Spirituskocher brennt hingegen vor sich hin, und viel mehr, als das dazugehörige Abdeckblech (das so ähnlich funktioniert wie beim Fondue-Kocher) über die Flamme zu legen, kann man da nicht regulieren. Deshalb kommt auch passend zugeschnittenes Teflon-Backpapier mit, damit mir nicht alles anpickt oder überhaupt anbrennt.

Erdäpfel gedörrt habe ich zwischendurch “zur Abwechslung” auch noch …

… aus 1,4 kg wurden knapp 300 g Pommes a la Outdoor.

 

Mit den Kartoffeln war dann auch das Starterkit fertig …

… und der Rucksack ist mit dem Essenssack nun wirklich ziemlich voll. Das schaut jetzt urviel aus, reicht aber bei normalem Hunger gerademal für 5 Tage.

Beim Gewicht fehlen aber noch Wurst, Käse, Obstler. Da kommt also noch ein Kilo dazu. Insgesamt sind pro Tag ca. 800 – 1000 g fürs Essen eingeplant. Da es unterwegs drei mal für 10 Tage keine Einkaufsmöglichkeit gibt, kommen also wiederholt 10 kg Lebensmittel in den Rucksack. Ihr seht, ich bin ein seehr pessimistischer Angler.

Nachschubstrategie

Das Thema Resupply-Boxen hat mich noch eine Weile beschäftigt. Wie bekomme ich Postpakete über die EU-Außengrenze, ohne dafür ein Vermögen ausgeben zu müssen, wer nimmt mir die Pakete entgegen (schon die erste Antwort aus dem Fjell versprach organisatorisches Ungemach: “It is not possible to send a parcel to xxx.  xxx is in the middle of Finnmarksvidda and the postoffice is in yyy, 2 days from here.”). Aber ich habe nun zwei Stationen gefunden, die mir dabei helfen, die ersten 4 Wochen zu überbrücken. In diesen 4 Wochen komme ich unterwegs nur bei zwei Supermärkten vorbei, weshalb die Kartons, die ich mir da selbst zuschicke, recht groß wurden.

Und den Sonntagnachmittag verbrachte ich damit, mich in norwegische Einfuhrgepflogenheiten einzulesen und die Zollformulare auszufüllen …

… aber das macht man ja alles GERNE *räusper*, wenn der große Sommertrip nur mehr wenige Tage entfernt ist …!

 

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Last modified: 9. Juli 2018
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