Written by 21:47 #sunnysideUP, Fernwandern, Frankreich, Tourtagebuch • 8 Comments

Zwei – Dva – Due – Deux

Die heutige Etappe vom Col de Turini nach Sospel war ein Zuckerl! 

Schon der Vorabend am Pass war fein, der Hotelbesitzer a gmiatliche Haut, Biker, Cineast und Pinball Wizard in einem. Sogar einen Game of Thrones Flipper hat er (Bild unten).

Den Abend verbringe ich mit zwei sehr coolen Jungs aus der oberen Hälfte Deutschlands, die sich eingangs als Jungstudenten vorstellten, doch wie sich im Laufe des Abends herausstellen sollte, beide gerade an ihrem Doktorat feilen.

Da die Nordlichter ein wenig später als ich im Auberge eintrafen, fehlen sie auf diesem (die Stimmung des Abends nur unzureichend wiedergebenden) Bild leider.

Aber Jon Snow ist drauf.

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Am nächsten Morgen erarbeite ich mir den 1800 m hohen Hausberg der Turini. Dieser (mein letzter) Gipfel gibt sich von jedweden Glaubensrichtungen unbeeindruckt…

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… wie auch das Meer, von dem ich glaube, dass es nicht mehr weit weg ist, sich aber immer noch zu verstecken weiß.

Überhaupt werde ich heute den ganzen Tag kein Wasser sehen, also auch kein Trinkwasser, das ist neu.

Der Wegverlauf auf dieser Etappe ist genial. 2000 Abstiegshöhenmeter werden mir untergeschoben, ohne dass ich es merke. Nie ist es ungut.

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Moulinet in der nächsten Bildmitte hat eine kleine Bar, wo man knuspriges Baguette, frischen Rohschinken und dann auch noch ein kühles Bier bekommt.

Die zweite Tageshälfte könnte allerdings für Überraschungen gut sein: Die Via Alpina dokumentiert den Wegverlauf östlich des Tales, markiert ist er aber auf der Westseite:

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Mir ist’s wurscht, denn bei einer Abweichung von 2 km Luftlinie ist die Gefahr einer Verwechslung überschaubar.

Ich lege also mein Ohr auf den staubigen Boden und lasse mir von den Ameisen den verschlungenen Weg weisen…

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Themenwechsel. Dieses Zeug wächst hier. Habe ich vorher nur einmal, ca. 100 km Luftlinie entfernt, gesehen. Weiß jemand, was das ist (ca. 3 m hohe Bäume)? Kann das Wacholder sein?

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Der Berg am nächsten Bild war ein wenig knifflig. Nicht technisch, sondern weil sich die Markierer nicht einig waren, ob man den Mugl überqueren (steil) oder westlich über die Rückseite (botanische Herausforderungen) umgehen soll.

Herausgekommen ist eine österreichische Lösung, also eine Melange aus allen Optionen: Bis zum Höhenrücken rechts der Bildmitte bin ich rauf, dann westlich wieder runter und über den links unten sichtbaren Felsweg weiter ins Vordergrundgemüse.

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Der letzte Teil durchs Tal nach Sospel ist nichts zum extra Heimschreiben, doch die Stadt selbst ist nett, grün, entspannt. Rechts zwischen den Baumreihen befindet sich die Wohlfühlzone.

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Resümee: Ich bin wohl im Voralpenland angekommen. Auch in zimmerpreislicher Hinsicht scheine ich es nicht mehr allzu weit zu haben bis nach Monaco.

Dennoch habe ich morgen auf meiner vorletzten Etappe nochmals 1200 Höhenmeter vor mir, ist das zu glauben? Wo nehmen die Via Alpina Zeichner so kurz vorm Meer die Ideen – und vor allem die Berge – her?

Uffz.

Aber mir is wurscht, ich glaube, das Schlimmste liegt hinter mir.

Mahlzeit!

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Last modified: 3. Oktober 2016
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