Written by 17:41 #sunnysideUP, 03 Südalpenweg, Österreich, Fernwandern, Italien, Tirol, Tourtagebuch, Weitwandern • 8 Comments

[Tag 034, 035 & 036] – Auffisteigen & Obischauen!

Es ist vollbracht – zum zweiten Male in diesem Jahrzehnt darf ich mich über eine unfallfreie Non-Stop-Begehung des Karnischen Höhenweges freuen. Wie gut, dass es da oben im Himmel jemanden gibt, der seine schützende Hand über mich hält und jeden meiner Schritte mit gütigen Augen begleitet. Danke, Leonard Nimoy!

Meine erste Zeltnacht am Karnischen Höhenweg wird auch die einzige niederschlagsfreie Übernachtung zwischen Plöckenpass und Sillianer Hütte bleiben. Der Morgen beginnt wie jeden Tag großartig, und ein Sturzbach, der mir über den Weg läuft, lädt zur aussichtsreichen Morgendusche.

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Wie jeden Tag mache ich ein Foto vom ersten Schritt in die Sonne – wie hier, mitten auf der “Almstraße”.

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Ich befinde mich nämlich auf der “Strada delle Malghe”, einer kaum genutzten Alm”straße”, die ständig auf gleicher Seehöhe über ca. 15 Kilometer von einer Alm zur nächsten verläuft. Mir gefällt, was in Italien als Straße durchgeht:

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Wasser gibt es hier – im Unterschied zur Nordseite – mehr als genug …

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… deshalb ist es auch halb so schlimm, dass keine der Almen hier bewirtschaftet ist. Im Gegenteil, das ist wohl der Grund, warum sich der Besucherstrom in Grenzen hält – nur ein einziger Wanderer kommt mir den ganzen Vormittag über entgegen.

Wer weiß, wenn man artig fragt, wird man vielleicht sogar etwas zu trinken bekommen, doch großen Tamtam machen die Senner hier um ihr Angebot keines. Die letzte Alm kurz vor dem Porze-Massiv scheint ein beliebtes Ziel für Mountainbiker zu sein, denn erst dort kommen mir weitere Bergmenschen entgegen. Mich zieht die Straße hinter dem roten Dach an …

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… denn ich habe einen Faible für Säumerwege. Eine mittelalterliche Handelsstraße in bewundernswertem Zustand führt hier nämlich über das Tilliacher Joch. Natürlich wurde auch dieser Promenadenweg in das Versorgungsnetz der Weltkriegsstellungen miteinbezogen:

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Am Joch angekommen, hat man das ganze Obertilliacher Tal unter sich – und auch der Golzentipp samt Connyalm (jedermann bekannt von meinem unfassbar schönen Bericht über den Gailtaler Höhenweg!) sind im Hintergrund vollständig zu sehen.

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Auf der Porzehütte setzt bald nach meinem Eintreffen ein mächtiges Gewitter ein, sodass ich meine Pläne, zur Filmoor-Standschützenhütte aufzusteigen, auf den nächsten Morgen verschieben muss.

Das Wetter in der Früh wie gehabt …. 🙂

Der winzig kleine Punkt am rechten Bildrand in den Ausläufern des Schuttkars ist die Standschützenhütte …

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… doch die Entfernung täuscht – eine gute Stunde später sitzt man dort auf der Terrasse. Links im nächsten Bild, zwischer kleiner und großer Spitze, befindet sich direkt am Fels der Aufstiegsweg zur Großen Kinigat.

Ich stelle an dieser Stelle einmal zur Diskussion, dass Wikipedia irrt, wenn dort (oder hier bei der Bildbeschriftung) behauptet wird, der große Steinhaufen da in der Bildmitte wäre die Große Kinigat. Ich glaube vielmehr, dass sich der Gipfel, auf dem ich gestanden bin, dahinter versteckt und die hier sichtbare Spitze in den Karten einfach ignoriert wird (wie zb hier bei der Amap – oder bei kompass.de, wo man allerdings zuerst noch nach ‘große kinigat’ suchen muss).

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Der Weg zum Gipfel …

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… von dem man voll super wieder hinunterschauen kann …

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… genausogut, wie man von unten wieder hinaufschauen kann.

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Von der Großen Pfannspitze, 2678 m, kann man ebenfalls ganz weit hinunterschauen, nämlich zum nächsten Nachtquartier, der überaus sympathischen Obstansersee-Hütte, die mit ihrem Vertrauen erweckenden Blitzableiter das Recht der nächsten Nacht erwirbt.

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Es bleibt jedoch verhältnismäßig ruhig. Etwas Regen am Abend, aber die Nacht verlief ungestört. Am Morgen war bald klar, dass mein Abschied von den Karnischen Bergen eher kühl ausfallen wird. Wolken umhüllen bereits um Halbsechs den schüchternen Sonnenaufgang …

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.. und ich habe – genauso wie 2010, vom letzten Halbtag am Karnischen Höhenweg nicht viel gesehen.

Irgendwann taucht die Sillianer Hütte aus dem Nebel auf …

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… und ich kann endlich die Pläne, die ich den ganzen Vormittag über geschmiedet habe, in die Tat umsetzen.

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Mahlzeit!

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Schlagwörter: , , Last modified: 18. Juli 2016
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