Gresten – Waidhofen/Ybbs (26 km)
Waidhofen/Ybbs – Maria Neustift, OÖ (16 km)
Tag 8 – und da isser, der angekündigte Fönsturm: Starker Südwind verfrachtet Saharastaub in meine Nüstern, und das zeitweise mit 50 km/h
Windschutz gibt’s am Höhenzug keinen …
… was mir aber eh lieber ist, als dass mir die Bäume um die Ohren fliegen. Habe aber eh noch sicherheitshalber einen Bauern gefragt wie’s ausschaut mit Windbruch in der Gegend, und er hat g’meint, da müsste ich mir keine Sorgen machen.
Also ging es am Vormittag sorgenfrei nach Sankt Leonhard am Walde, wobei ich wie gesagt am Weg dorthin (und auch danach) insgesamt keine 15 Minuten in einem “Walde” sein werde auf dieser Etappe.
Mittagspause im GH Harreither, wo ich auch vor zwei Jahren bei der Nord-Süd-Wintertour durch Österreich Station gemacht habe.
Neue Eigentümer (die vorherige Wirtin war bei meinem Besuch 2022 schon über 80 …), stilsicher renoviert – und genauso fantastisches Essen wie bei der Fr. Harreither senior.
Im Mostviertel allgegenwärtig: Mehr oder weniger stilsichere Dichtkunst zum 30er, 40er oder 50er. Dafür diesmal weniger Storch-Laubsägearbeiten – da waren im Winter vor zwei Jahren mehr zu sehen!
Also Magda – halt Di zuaba – in zwei Jahren komm’ i wieder nachschauen!
Am Wiesberg vorbei geht es weiter …
… auf den Schobersberg – der Windschatten in der Kapelle wird dankbar angenommen.
Uhrenvergleich in Windhag – der Strich liegt bereits bei 17Uhr irgendwas. Heute Nacht wird nachjustiert, und damit stimmt die Sonnenuhr morgen wieder.
Rückblick auf Windhag. Mit Ausnahme von Grafenwörth dürften es die Niederösterreicher mit der Flächenwidmung manchmal auch ganz genau nehmen.
Rund eine Stunde später ist die schöne Altstadt von Waidhofen an der Ybbs erreicht, wo ich am Hohen Markt in der gleichnamigen Pension eines der besten Zimmer seit langem bekomme.
Nächster Morgen: Keine Änderung in Sachen Fönsturm – steife Brise von Süden … aber furchtbar schwer zu fotografieren, das müsst’s mir jetzt einfach glauben.
LEIDER auch der erste längere Asphalthatscher mit nur wenigen Ausweichmöglichkeiten aufs Bankett.
Es fällt wohl eher in die Kategorie “unnützes Wissen”, dass Waidhofen die einzige Stelle in Österreich ist, wo sich gleich vier Weitwanderwege treffen (Voralpen- und Eisenwurzenweg, sowie der OÖ und der SBG Mariazellerweg) – umso schader, dass sich ausgerechnet hier keine Alternative zur Höhenstraße findet, die am Osterwochenende bereits von etlichen Motorradfahrern frequentiert wurde.
Aber wenigstens meterweise Bankett neben dem Teer …
Heute ist ein kurzer Tag – das Quartierangebot will es so. Mit Maria Neustift ist mein erstes Etappenziel in Oberösterreich erreicht.
Maria Neustift ist ein Pilgerort in Steyr Land – bekannt für seine spätgotische Kirche in der Ortsmitte.
Daher umso verwunderlicher: Ausgerechnet vor die Hauptattraktion des Ortes haben’s einen – an Scheußlichkeit nicht zu überbietenden – Plattenbau hingestellt ….
…. weil halt daneben wirklich nirgends Platz gewesen wäre, ist so.
Auch einen Parkplatz für die Kirchgänger hat man angelegt. Früher haben’s bei der Kirche geparkt, aber da steht ja jetzt des schirche Heisl … jetzt müssen’s halt ein bisserl gehen, die Leut’. Gott behüte – Parkplatz rechts und schirches Häusl links … undenkbar.
Und dass alle Wirtshäuser im Ort geschlossen haben, macht mir ÜBERHAUPT nichts aus – frohe Ostern, fix no amal!
Das dritte von vier Bundesländern ist erreicht.
Mahlzeit!
(wär’s jetzt …)
Plattenbau vor spätgotischer Kirche – was für ein trauriges Land!
Am Wald kein im Wald ?
Welch hinterwäldlerisches Alpenvorland.