Tag 1: Steinbach – Karlstift
Tag 2: Karlstift – Arbesbach
(Dezember 2023)
Auf geht’s zur mittlerweile siebenten (!) Waldviertel-Durchquerung, diesmal gleichzeitig meine dritte Wintertour durch den Hohen Norden Niederösterreichs.
Nachdem der Herr aus dem Frankenland die Voralpen noch nicht für den Publikumsverkehr freigegeben hat, muss ich mir derweil eine andere Beschäftigung suchen: Diesmal folge ich dem Nord-Süd-Weg 05, der das Waldviertel mit den Lavanttaler Alpen verbindet. Rund 500 Kilometer sind’s insgesamt – das erste Drittel ist höchstens Waldgebiet – ab Mariazell wird’s dann (mittel-)alpin.
Wobei – soviel sei vorausgeschickt – es in diesem Winter nur bis Mariazell gehen wird. Den alpinen Teil des Nord-Süd-Weges habe nämlich bereits in den Sommermonaten absolviert:
– Mariazell bis Koralpe im Zuge der heurigen “Wien-Kärnten”-Tour
– den Hochschwab als Zweitagestour
– Koralpe bis Eibiswald im Zuge der Geocaching-Mehrtagestour “Rund um Deutschlandsberg” (darüber hab’ ich ein Video auf Youtube gestellt)
Jetzt aber erstmal zurück hinauf ins hohe Waldviertel:
Über Wien, Gmünd und Weitra geht’s mit dem Zug in den Waldviertler Nordwald, wo ich diesmal starte. Ziel für diese Aufwärmetappe am ersten Tag ist Karlstift.
Schon bald nach dem Kurort Bad Großpertholz ist vorbei mit “Winterwanderwegen”, und früher als erhofft bin ich selber die Spurmaschine.
Ein letzter Hinkelstein weist darauf hin, dass ich die Ausläufer der Blockheide verlasse.
Also auf zu neuen Themengebieten – hier höchst elegant in eine Sommer- und eine Wintervariante aufgepfriemelt.
Abgesehen von einheimischen Landstreichern ist hier wenig Frequenz …
… und selbst die lassen mich abschnittsweise die ganze Arbeit machen.
Über in voller Blüte stehende Wiesen und Felder …
geht es weiter und vorbei am “Bergsturz”-Denkmal eines Dobratsch-Fans …
(Das Original steht übrigens an der Villacher Alpenstraße …. )
Zurück ins Waldviertel. Mithilfe kleiner …
… und tonnenschwerer Wegbereiter …
… in das erste Etappenziel …
… am ältesten Weitwanderweg im Sortiment des österreichischen Alpenvereines erreicht.
Nächster Morgen: Mehr “Waldviertel im Winter” lasst sich in einem Foto gar ned unterbringen.
Wie 2011 werde ich auch diesmal dem NSWW untreu und wähle eine Route durch das Karlstifter Moor. Die Wegführung in diesem Schachbrett-Gebiet überlasse ich dem Zufall – wo geschoben ist, gehe ich …
… oder halt dort, wo vor mir schon wer die Spurarbeit übernommen hat
Ebendiese Spurarbeit wechselt in Form und Tiefe. Vor mir “alles Roger” …
… doch Herr Rabbit hat’s nicht so mit dem Wegegebot, und ich muss wieder selber stapfen …
… oder mich jedenfalls nicht von Roger auf eine falsche Fährte bringen lassen. Weiter geht es hasengleich …
…. links-rechts-links auf das Langlauf-Zentrum Liebenau zu …
… wo ich im sympathischen Supermarkt-Café Vitamine & Naschen bekomme.
Kaum einen Kilometer aus Liebenau draußen schließe ich ohne viel eigenes Zutun eine Freundschaft, die für knapp zwei Stunden anhalten soll:
“Loco”, Rumäne von Geburt und einst äußerst schüchtern, hat nach seinem Umzug nach Österreich bald gelernt, dass ihm im Waldviertel keiner was Böses will … weshalb er laut seinem Besitzer so gut wie jedem Menschen nachrennt, der sich in seine Home Zone verirrt.
Mich begleitet Loco weit Richtung Kärnten, bis ich auf seinem Halsband die Telefonnummer von seinem Zuhause finde – und damit die Trennungsformalitäten eingeleitet wurden.
Alleine geht es weiter durch die fruchtbaren Hochebenen im Umland von Arbesbach …
… wo mein heutiges Nachtquartier auf mich wartet – allerdings aufgrund der unerwarteten Schneelage erst nach dem Ausweichen auf knapp 3 Stunden Asphalt. Zu zeitintensiv war das bereits 17 km lange Schneestapfen, sodass ich das Etappenziel bei Tageslicht anders nicht mehr erreicht hätte.
In Arbesbach übernachte ich wieder im selben Haus wie bei meiner letzten Waldvierteldurchquerung 2021 und bekomme im Unterschied zu damals am Abend im Gasthof gegenüber auch etwas zu essen.
In vier Tagen sollte es diesmal zu schaffen sein, bis zur Donau zu kommen …
… und, wenn es die Schneelage erlaubt, noch in diesen Weihnachtsferien bis Mariazell zu pilgern.
Tolle Winterweitwanderwegfotos !
Schöne Weihnachten, einen guten Rutsch und vielleicht gibt es ja 2024 was von Ratiopharm *äh* dem Mann aus dem Frankenland.
DerPate 🙂
Herrlich, mitwandernd im Familienfestestrubel macht Weirmtwandern Spaß und Vorfreude auf den Sommer.
Guten Weg
Euch beiden schöne Feiertage und DANKE fürs regelmäßige Mitlesen!