Written by 22:27 Österreich, Kärnten, Steiermark, Tourtagebuch, Weitwandern, Wien-Kärnten

[Tag 16, 17 & 18] Von Wien nach Kärnten

E16: Knittelfeld/Steinplanhaus – Salzstiegelhaus
E17: Salzstiegelhaus – Reichenfels
E18: Reichenfels – Knappenberg

Insgesamt 70 km, ca. 1700 hm

[Vorausgeschickt: Dem aufmerksamen Mitleser wird nicht entgangen sein, dass in der Chronologie der Tag 15 fehlt. Diesen Tag braucht man, um von den Seckauer Tauern zur Gleinalpe zu gelangen. Doch diese Strecke haben Romi und ich größtenteils bereits in den Beinen – und wir haben deshalb zugunsten eines Mehr-Urlaubstages in den Bergen auf eine Wiederholung verzichtet.]

Auf geht’s in die dritte und letzte Urlaubswoche unseres Projektes “Wien – Haustür”. Hundewetter am Anreisetag! Unsere Ambitionen, überhaupt vom Bahnhof weg zum Steinplanhaus raufzugehen, lösten sich im Nachmittagsregen auf und wir nahmen gerne das Angebot von lieben Freunden an, die uns bis rauf zum Hüttenschranken brachten.

Bevor wir uns voneinander verabschiedeten, kam punktgenau die Sonne raus …

… und wir konnten die restlichen paar Höhenmeter zum Steinplanhaus trockenen Gewandes absolvieren.

7 Tage soll dieser letzte Abschnitt unserer Tour von Wien bis in unsere Obergurktaler Heimat dauern. Wir sind also bereits in der Finalwoche – da gilt es darauf zu achten, nicht zu spät mit dem Feiern zu beginnen!

Meine beruflichen Teamkollegen, die mich um 23 Uhr noch in ein Teams-Meeting einluden, waren nur mehr ganz schwer von meiner Einsatzbereitschaft zu überzeugen.

Romi schwieg zu der ganzen Sache.

Der nächste Tag hatte die praktisch ebene Wanderung hinüber zum Gaberl und weiter zum Almhaus zum Programm. Die ersten Meter führten uns der Sonne entgegen hinunter auf den Gleinalmrücken …

… wo sich beim Stierkreuz die beiden Weitwanderwege Zentralalpenweg 02 (bereits zweimal begangen) und Nord-Süd-Weg 05 (Finale im Waldviertel für Dezember geplant) voneinander verabschieden.

Wir folgen nun für 1 1/2 Tage dem Nord-Südweg, der durch das Steirische Randgebirge durch spätherbstliche Schwarzbeerfelder hinüber zur Koralpe verläuft.

Beim freundlichen Gaberlhaus wird Mittag gemacht.

Erstaunlich, wie gut das inzwischen rund 110 Jahre alte Haus erhalten ist – man vergleiche zum Beispiel die Fenster des Gastraumes (Foto oben links und Foto unten rechts ).

Der Nachmittag war dann schon eher frisch – auf dem Gegenhang winkt uns am oberen Ende der Skipisten das Rad namens “Salzstiegel II” zu. Dort ungefähr müssen wir heute noch hin, dann … darf man das eh noch schreiben … hamma’s.

Des einen Freud, des anderen Leid –> wiiiindig war’s!

… weshalb wir auch nicht allzu beleidigt waren, noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang unser nächstes Quartier zu erreichen.

Bereits in der Nacht setzten starke Regenfälle ein, die tags darauf bis zur Mittagsstunde anhalten sollen. Wir setzen uns ein Zeitlimit für die “Stop or Go” Entscheidung – Punkt 12:00 Uhr wird entweder gegangen oder der Tag fällt ins Wasser.
Und – goldenes Wandererehrenwort – um PUNKT 12:00 hörte der Starkregen plötzlich auf – und ließ uns mit uiuiuiuiuiuiuiui STARKEM Nordwest-Wind abermals ratlos zurück.
Doch wir wollten ja weiter … also Jacke zuknöpfen und weiter rauf zu Salzstiegel-Speichersee …

… und weiter hinüber aufs Lavanttal zu, wo wir auf dem Peterer Sattel nach insgesamt 17 Tourentagen die Kärntner Landesgrenze überschritten.
Der enorm starke Wind lässt sich einfach nicht fotografieren … also müsst Ihr mir einfach glauben, dass Romi normalerweise ein grader Michl ist.

Die erste Jausenpause auf heimischem Boden wurde auf der Peterer Alm abgehalten. Große Freude, als wir von der Weite schon Rauch herausqualmen sahen. Doch leider war trotzdem gerade niemand da – also erlaubten wir uns, auf der Sonnenseite Platz zu nehmen und unseren Rucksack zu erleichtern.

Es folgte der Tagesschluss – der 3 1/2 stündige Abstieg in die Ortsmitte von Reichenfels, wo der sympathische Gasthof Mühle 10 auf uns wartete.

Etappe 19 begann mit einer Überraschung: Von den noch in den Morgenstunden prognostizierten “hervorragenden Wanderbedingungen” war während des Aufstieges zum Klippitztörl

… nicht wirklich viel zu bemerken.

Eher war es dann so, dass wir fast 3 Stunden im Regen & Graupel unterwegs waren, bevor die Regenfront vollständig über uns hinweggezogen war.

Im Bild der erste Sonnenstrahl des Tages am frühen Nachmittag:

Bei der Grünhütte auf der Nordseite des Klippitztörls warteten leider weder Wirt noch Brunnenbier auf uns.

Auch sonst war die Atmosphäre auf der Klippitze eher ruhig … und herbstlich – es sollte noch bis in die frühen Nachmittagsstunden dauern, bis sich das erste Mal wieder Weitblicke bis zum Zirbitzkogel ausgingen.

Für uns blieb nur noch, den Abstieg nach Knappenberg in Angriff zu nehmen. Dabei handelt es sich um einen ca. 10 km langen, ehemaligen Köhlerweg, der inzwischen leider nicht mehr durchgängig begehbar und teilweise auch in der Natur nicht mehr erkennbar ist. Egal, wir wussten, wie er dereinst verlief und fanden auch so hinunter zur Sauofenhütte (nur EIN Bier im Brunnen – aber bei einer privaten Hütte wollen wir mal nicht so streng sein – 4 Euro war uns das dann schon wert) …

… und weiter in die Ortsmitte von Knappenberg ins freundliche – jedoch leider mit einem Enddatum versehenenJUFA-Gästehaus inmitten der ehemaligen Knappensiedlung.

Nur noch drei Mal schlafen …!

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Last modified: 28. November 2023
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