(Tragöß Oberort – Eisenerzer Reichenstein – Trofaiach – Mautern)
Gesamt insg.: 271 km, 8870 hm.
Urlaubswoche Nummer zwei – wir schreiben Juli 2023: Auf geht’s in den zweiten Abschnitt unserer – für dieses Jahr geplante – Mission “Zu Fuß von Wien bis zur eigenen Haustür”. Wiederaufnahme des Weges in Tragöss – selbes Café, zwei Bier zum Start … und LOS GEHT’s.
Den stets überlaufenen Grünen See rasch hinter uns gebracht, erwartet uns ein etwa 3stündiger Aufstieg hinauf zum Lamingsattel …
… was sich natürlich nicht ohne Besuch bei der gemütlich-versteckten Lamingalm bewerkstelligen ließ.
Das Wetter war uns einigermaßen hold, bis auf ein paar Regenminuten …
… erreichten wir das Ziel dieser Halbtagestour – den Präbichlerhof am gleichnamigen Sattel – rechtzeitig zur Abendessenszeit.
Nächster Morgen, hochmotiviert: Aufstieg zum Reichensteinhaus! Es versteht sich von selbst, dass wir dem Wirt vom Holzdepot etwas mitbringen.
Zuerst geht es durch mächtig viel Grünzeug und Gezirpe, Brummen und Summen hinauf Richtung Rösselhals. Wir keuchen, ächzen und stöhnen, doch nicht wegen dem (Holz-)Gewicht hinten, sondern wegen dem (Frühstücksbuffet-)Gewicht vorne.
Begleitet von mitleidigen Blicken …
… erreichen wir den Rösselhals, und ich – inzwischen wieder voller Lebensfreude – hüpfe g’schwind auf den Rössel rauf, um von dort aus zum Hals hinunterzufotografieren. Im Hintergrund wirft sich unser Tageshöhepunkt, der Eisenerzer Reichenstein, ins Bild.
Unter uns die Erzabbauhalde am, von und bei Erzberg.
Roman nimmt den Panoramaweg, ich die Direttissima: Über die “Stiege“, ein kurz seilversicherter und mit verschraubten Leitern erleichterter Kamin, geht es kerzengrade auf den Gipfel zu.
Nun ist es nimmer weit bis zur Kaminlade vom Gerhard und seiner bekannt-sympathischen Hüttencrew von der Eisenerzer Reichensteinhütte. Kein Lift, keine Straße führt hier herauf – so hat uns beim Aufstieg ein unfassbar schneller Ehrenamtlicher von der hiesigen Bergrettung überholt – mit einer (großen!) Gastro-Mikrowelle am Rücken.
Roman wartet bereits auf der Hütte – den Rucksack bereits leergeräumt …
… so blieb mir nichts anderes als zu mutmaßen, wieviel Holz wohl auf seinem Rücken Platz hatte – und meine Schätzung mithilfe eines Symbolfotos nachzustellen.
Jedenfalls: Höchste Zeit für eine Stärkung! Die Hütte ist bekannt für ihre groß(artig)e Lasagne … wir sagen nicht nein.
Irgendwann hieß es dann doch Abschied nehmen und gen Trofaiach weiterzuziehen.
Vom Reichhals ein letzter Blick hinunter Richtung Gesäuse …
Eisenerz Ort liegt nun hinter uns ….
…. denn wir wenden uns dem Krumpenhals zu, hier etwas links der Mitte mit gut erkennbarem Zustieg.
Gemeinsam mit zwei Südsteirern, die heute schon den Grete-Klinger-Steig (Klettersteig über die Vordernberger Mauer) in den Beinen hatten, ging es hinunter zur Hirnalm …
… nicht ohne beim Krumpenfall ein letztes Mal Energie zu tanken ….
…. für den Weg ins Abendprogramm.
Szenenwechsel, nächster Morgen kurz nach Trofaiach. Regen begleitet uns aus der Ortsmitte hinaus …
… Richtung Gasthof Reitingblick, wo bereits wieder die Sonne schien.
Auf der heutigen Verbindungsetappe zu den Seckauer Tauern wechselte sich kurzer Regen mit etlichen Sonnenfenstern ab … eigentlich ideales Wetter für genau diesen Tag …
…. denn wir sind ja nicht zum Sudern hier!
Nach der Außenringautobahn A22 haben wir nun mit der A9 unsere zweite und letzte Autobahnunterführung erreicht. Bis in unsere Nockberge fehlen nun noch geschätzte 9 Tage:
Links unten noch ganz klein das Ziel…
Prost!
Ganz toll, ich lese diese Berichte gern.
An Ihr habt’s da aber echt Glück gehabt, so gutes Wetter, wow! Danke!
Aber eine Frage stellt sich mir immer wieder: Der Träger des blauen Rucksacks ist doch ein gstandenes Mannsbild. Wie kommt’s, dass der Rucksack so wenig gefüllt ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr so wenig mithabt?!
Doch, da is alles drin, was ma braucht – dazu kommt eine enorm steile Lernkurve beim Herrn Hoover. Musst mal die Fotos von den ersten Tagen anschaun, da hat er noch a rechtes Bingerl zum Tragen g’habt!