(Seewiesen – Etmißl – Tragöß Oberort)
Gesamt insg.: 221 km, 6470 hm.
Am nächsten Morgen geht es – nach einem unvorstellbar liebevoll zubereiteten Frühstück (Booking spricht von 9,6 – wir haben aber direkt angerufen, eh allen lieber) direkt vor der Haustüre durch schönen Laubwald bergauf zur Hackenalm:
Voriges Jahr habe ich den Mariazeller Gründerweg gemacht, und laut Karte war ich vor einem Jahr auch hier … mir fehlt allerdings jegliche Erinnerung an diese Alm und ich beschäftige mich auf den verbleibenden Höhenmetern Richtung Törl mit der Frage, wie vor einem Jahr wohl der Vorabend dieser Etappe verlaufen ist.
Wurscht – da isses! Das Hackentörl. Romi nennt es “unspektakulär”, ich bin wie im Vorjahr – so meine ich mich zu erinnern – absolut begeistert von diesem Wurzelzauberwald!
Die Party sollte nicht ewig dauern: Es folgt ein 7 km langer fader Asphalthatscher Richtung Aflenz.
Unterwegs dafür ein bisserl Zeitgeschichte, da an den Wegetafeln der Sektion Voisthaler inzwischen der Zeitzahn nagt: Die “Voisthaler” waren (und sind!) eine sehr engagierte Ortsgruppe, die hier im Hochschwabgebiet schon über viele viele Jahre die Wege rauf zum Schwaben, zur Staritzen und woswasi wohin in Schuss gehalten haben. Als Eigentümer der Voisthalerhütte standen sie vor einigen Jahren vor einem unlösbaren Problem: Die Hütte benötigt ein komplettes Facelifting, angefangen von der Bausubstanz und Ende nie bei diversen behördlichen Vorgaben. Keine Chance für die kleine Kampfmannschaft, das zu “derheben”. Also entschied man sich, mit der kräftigen Sektion Austria gemeinsam diese Aufgabe zu stemmen. Die Austria, eine der größten Sektionen des AV, finanzierte Abriss und Neuaufbau. Die Voisthaler gehen nun weiterhin als eingegliederte Ortsgruppe (wenn ich das recht in Erinnerung habe) mit der Sektion Austria Seite an Seite.
Seite an Seite mitm Romi ist so eine Sache – ich bin meistens früher durschtig als er, und deshalb muss ich am Mittagstisch meist auf ihn warten.
Ein gesunder Salat soll es heute werden, bevor es in den Nachmittag geht.
Eine sauerstoffarme Höhe gilt es noch zu überwinden …
… bevor sich der Großraum Etmißl und die dazugehörige Großwetterlage offenbart.
Es hieß, die Beine unter die Händ’ zu nehmen und Meter zu machen … und tatsächlich haben wir es auf die Minute genau geschafft, vor der großen Sintflut die rettende Arche zu erreichen.
Was soll ma machen, wenn’s der Körper braucht: Am Abend nochmals Salat.
Übernachtung dann bei der Frau Lüttich, die ich auch schon vom Vorjahr kannte und ein zweites Mal eine super Übernachtungsmöglichkeit vorfand.
Am nächsten Tag geht’s durch den langen Graben rauf Richtung Tragöß Oberort. Nicht immer waren wir uns bei der Wahl der besten Route einig, diesmal allerdings ging der Punkt an mich: Freund Romi … pass auf: Man geht nach einer Regennacht einfach nicht durch knietiefes Wiesengras, wenn es Alternativen gibt, mein junger Padawan!
Nach insgesamt fast 7 Kilometer bergauf zeigt uns die Natur in der Nähe einer Jagdhütte, wie sie sich in dieser Einsamkeit zu entfalten imstande ist, wenn man sie nur lässt.
Für uns geht’s über den Tschurtschenweg hinauf zum Riegnereck. Die Wetterlage gestattet uns, den Blick aufs Wesentliche zur richten …
… bissi links …
… bissi rechts …
… bissi ummi …
… bissi auffi …
… bissi obi …
…. Forstweg halt.
Bei dieser netten Dame gibt’s ausnahmsweise Trinkwasser von unten – in einem Brunnen gleich ums Eck.
Am Ortsrand weist uns ein hilsbereiter Tragösser den Weg zum nächsten Gösser.
… wo wir die erste Hälfte unseres Vorhabens “Wien – Haustür” ausklingen lassen, und wieder einmal alle guten Bier-Ratschläge vergessen haben … *seufz*
Zusammenfassung: Der Urlaub ist aus, ziemlich genau die Hälfte ist geschafft. Weiter gehen wird’s wohl nicht vor Juli. Danke fürs Mitlesen und die netten Kommentare – prost!