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Kreuzeck-Höhenweg, Etappen III, IV & V

3. Tag: Unteres Draßnitztal – Hugo-Gerbers-Hütte
4. Tag: Hugo-Gerbers-Hütte – Anna-Schutzhaus
5. Tag: Abstieg nach Dölsach

Von der Orterhütte auf der Unteren Draßnitzer Alm geht es zu Beginn des dritten Tages auf einem Schleichweg anfangs gemütlich …

… bald jedoch steil und schweißtreibend und oft mitten im Gursgenbach hinauf auf die Gursgenalm, …

… einer der einsamsten Hochalmen (2100 m) auf dieser meiner Variante der Kreuzeck-Durchquerung.

Etwa eine Stunde später ist das Gursgentörl erreicht. Vom hiesigen Wegewart erzählt man sich, dass er in der Schule einmal sitzengeblieben ist – und das, obwohl er eh immer vom Nachbarn abgeschrieben hat.

Weiter geht es runter zum aussichtsreichen Weneberger Dachskofel (2373 m) und zu meinem Mittagspausenplatzl oberhalb des Lamnitzsees. Wurst, Speck & Brot von der gestrigen Brettljause auf der Feldnerhütte reichen fürs erste völlig. Trotzdem werd’ ich heute noch auf der Gerbershütte zusätzlich zum Abendessen an einer Kostprobe der Spaghetti Veganese nicht vorbeikommen.

Über einen kurz ausgesetzten Steig geht es nach dem norddeutschen Speckbrot rüber in den Plattachboden und zur Wegekreuzung, wo der originale KrHW (welcher über den Hochkreuz-Gipfel zieht) mit meiner Variante zusammenkommt.

Garso besonders “schwarz” ist der restliche Weg zur Hugo Gerbers Hütte nimmer …

… und ich darf mich ab ca. 14 Uhr auf einen gemütlichen, sonnigen Nachmittag auf der Terrasse freuen.

Die Gerbershütte ist die kleinste Hütte entlang des Höhenweges – nach ihrem Fassungsvermögen haben sich die Wandergruppen zu richten, die gleichzeitig unterwegs sind.

Die rustikale Hütte, die ohne Fließwasser auskommen muss, wird ehrenamtlich von Freunden der Alpenvereinssektion ÖGV betreut – das Team wechselt alle ein bis zwei Wochen. Der Betrieb läuft trotz dieser Personalfluktuation absolut reibungslos und es werden offenbar auch nur sympathische Leute zugelassen.
Wasser gibt’s ca. 100 m weiter im Überfluss – regelmäßig fährt einer der Ehrenamtlichen mit der Radltrugn umme, um Kanister anzufüllen.

Ich läute den Abend ohne Rücksicht auf etwaige Wasserknappheit ein: Es spielt freie Sicht bis in die Karnischen Alpen – geradeaus zeigt sich genau jene Etappe des Karnischen Höhenweges, die etwa auf Höhe der Hohen Warte beginnt (Wolayersee) und rechts unterm Hochweißstein (der hohe Mugl unter der langen flachen Wolke) endet.
Vor der Hüttenruhe sind fast alle Gäste auf der Terrasse und lassen sich den Sternenschnuppenregen bei völlig klarem Himmel nicht entgehen. Die Milchstraße ist klar erkennbar, die Maus auf dem Mars auch – die Dondrinen allerdings nicht.

Am nächsten Morgen breche ich wieder früh auf, um der Hitze ein Schnippchen zu schlagen. Tatsächlich wird man am frühen Nachmittag sogar oberhalb der 2000er Grenze noch ganz schön schwitzat.

Zu Beginn geht es oberhalb der Panoramadusche der Gerbershütte vorbei …

… und dann auf gut markierten Wegen weiter …

… mal runter, mal rüber, mal rauf … jedenfalls aufs Wildseetörl zu. Unterwegs kommt mir eine holländische Familie entgegen, die wissen will, wie weit es denn noch zum Wildsee wäre. Zweieinhalb Stunden waren die Eltern mit ihren beiden Teenagern bereits unterwegs.

“Eine Stunde noch – mehr braucht’s sicher nicht.”

Mir zerreißt’s das Herz in Anbetracht dessen, was der Wildsee für eine unscheinbare Krotlack’n is – nit amal a Foto hab i g’macht, so a Krot is das.

Apropos Fake News: An dieser Stelle wird es mal Zeit, mit dem Gerücht aufzuräumen, dass es sowas wie ein Schweigen der Lämmer gibt – im Gegenteil: Die Bande hat laufend die Kläfl offen!

Zeit für einen Rückblick vom Damerkopf (mit 2441 m exakt gleich hoch wie der Eisenhut) auf den Sandfeldkopf, der eine Stunde zuvor mit 2554 m der höchste Punkt des heutigen Tages war. Noch mehr in der Bildmitte das 2389 m hohe “Kegelstattkegele” – kann man sagen was man will, aber wir Kärntner haben ein Händchen für schene Bergnamen!

Bald nach dem Kegalan treffe ich erstmals auf die Landesgrenze zu Osttirol.

Durch mächtig viel Schotter geht es ein letztes Mal bergauf – und es soll sich lohnen …

… denn der Ausblick vom 2483 m hohen Ziethenkopf

… auf die Lienzer Dolomiten und die “Landeshauptstadt” Lienz ist absolut fantastisch. Fast der gesamte Verlauf des Dreitörlweges lässt sich von hier aus nachvollziehen – übrigens auch ein großartiges Mehrtagesabenteuer! (–> Toureninfos unter https://www.vergissmi.net/?p=1895 )

So, nun gilt es nur mehr zum Tagesziel, dem Anna-Schutzhaus, hinunterzurobben. Zweidrei Zwischengipfel garnieren das Tagesfinale.

Der jährliche Ausflug der Osttiroler Installateurs-Innung führte vernehmlich auch heuer wieder auf den 2245 m hohen Loneskopf

… und von dort – und bald schon unterhalb der Baumgrenze …

… weiter auf das Ederplan, eine großartige Aussichtskante und westlichster Zweitausender der Kreuzeckgruppe.

Vom Gipfelkreuz sind es nur mehr wenige Minuten hinunter zum wunderbaren Anna-Schutzhaus, welches völlig aus Holz errichtet wurde. Vom Türschloss der Sanitärräume angefangen …

… bis zu den Leitern zu den Etagenbetten ist hier alles aus Holz gemacht. Mehrere Wandergruppen, die in den letzten Tagen gleichzeitig durch die Kreuzeckgruppe streiften, feiern hier nun ihre jeweilige erfolgreiche Gesamtbegehung dieses tollen Höhenweges.

Um 22 Uhr irgendwas fielen wir dann alle rechtschaffen müde in die Betten.

Nächster Morgen: Der vergleichweise kurze Abstieg ins Tal führt entweder zum Parkplatz am Zwischenberger Sattel oder zu einem der Talorte. Vom Bhf Dölsach kommt man auch an Feiertagen stündlich retour zum Startpunkt in Möllbrücke (Fahrtzeit ca. 45 min).

Mahlzeit!

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Schlagwörter: , Last modified: 22. August 2023
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