Written by 18:00 Arnoweg, Österreich, Salzburg, Tourtagebuch, Weitwandern • 2 Comments

Arnoweg – Alter Weg Felbertauern, 2500 m

Tag 01: Matreier Tauernhaus (1512 m) – St. Pöltner Hütte (2481 m)

Tag 02: Hütte – Hintersee (1313 m)

“Nachmittags im ganzen Land sonnig”, solcherart frohlockend lockte mich das Matreiertal zum hiesigen Tauernhaus. Nach einem wetterbedingten Pausentag am Salzburger Landesrundwanderweg finde ich mich nun in Osttirol wieder – meine nächste Station ist von hier aus weitaus interessanter: Seit vielen Jahren spüre ich alten Handelswegen nach und freu mir einen Haxen aus, wenn ich einen dieser geschichtsträchtigen Wege nachwandern kann.

Hier auf diesen alten Wegen stiegen einst Rastlbinder, Schusterbuben, Jätgitschn und natürlich Viehtreiber über den Tauernkamm. Weinfässer wurden nach Norden geschupft, um dann mit Salz gefüllt wieder retour Richtung Süden zu reisen.
Aller Wein und alles Salz, das ich bis dato in mir trug, blieben hingegen schon zu Beginn des steilen Aufstiegs auf der Strecke.

Zur Ablenkung vom einsetzenden, kalten Regen formuliere ich unterwegs einen “geharnischten” – (c) mve – Leserbrief an die ZAMG – Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik – den ich eh nie wegschicken würde, weil ich denen schon vielzuviel verdanke.

Nach 2.5 feucht……räusper…fröhlichen Stunden ist mein heutiges Nachtquartier auf nicht ganz 2500 m erreicht. Ich bekomme ein supertolles Zimmer. Die Hütte hat übrigens den besten Trockenraum in den Ostalpen.

Die örtliche Bibliothek ist gut bestückt, ich teile mir die “Geschichte des Felbertauernpasses” bis zur Hüttenruhe gut ein.

Am nächsten Morgen folgt der Abstieg in den Oberpinzgau und ich weiß dank des schlauen Buches, worauf ich zu achten habe.

Der Plattachsee auf 2200 m gibt sich fotogen…

… und die Wege sind ausnehmend sauber.

Heute ist alles easy cheesy, doch über diese rechte Flanke sind laut gestriger Literatur hunderte Viecher in den Tod gestürzt. Denn gesäumt wurde im Winterhalbjahr bei widrigsten Bedingungen – denn im Sommer hatten die Bauern keine Zeit zum Ummatingeln.

Emmerenz war die Schwester von Johann Panzl, gewissermaßen ein Andreas Hofer von Osttirol. Alles gestern gelernt. Emmi wollte ihre von den Franzosen geflüchteten Brüder besuchen – ging nicht gut aus.

Unterwegs ein Krickl auf der anderen Bergseite – Bock oder Hirsch?

Der Felbertauern wurde wohl schon vor der Zeitenwende befestigt … ein paar (wohl mittelalterliche) Reste sind noch erhalten.

Das Wetter wird besser und sonniger, so wie mein Gemüt …

… weshalb es mir am PP Hintersee nicht schwergefallen ist, mit meinem Schilehrercharme eine Mitfahrgelegenheit nach Uttendorf zu ergattern.

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Last modified: 1. September 2022
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