Eine wirkliche Weitwanderei ist sich in den 2,5 Monaten nach der Steiermark-Schneeschuhdurchquerung nicht ausgegangen … doch der eine oder andere Ausflug war drinnen.
Mitte März … erste Versuche, mit dem Fahrrad die (für Autos gesperrte) Zufahrt diverser Wanderziele zu verkürzen, waren letztendlich mit Bike mühsamer als ohne – so wie hier beim Weg Richtung Fürstenhütte // Wintertaler Nock:
Also gut, dann halt doch nochmal die Skier vom Dachboden runterräumen. Bevor sich der letzte Rest des Winters in die Mur verabschiedet …
… wurde nach über sechsjähriger Pause wiedermal dem 2700irgendwas hohen Preber zu Leibe gerückt … wobei in Ermangelung jeglicher Frühjahrskondition eher der Preber mir zu Leibe rückte als umgekehrt.
Dieser konditionelle Offenbarungseid war ein guter Grund, die Skitourenausrüstung endlich ins Eck zu stellen und mich der Vorbereitung _meiner_ Hauptsaison zu widmen … wehalb mich bald erste zaghafte Versuche auf die Nockalm führten:
Im Spätherbst 2021 bin ich zur Prießhütte noch mit Wanderfreund gtwo hochgestiefelt – diesmal war’s – abzüglich gtwo und zuzüglich eines unnedigen Radls an der Seite – über weite Strecken nicht viel anders 🙂
Doch eine Etage weiter unten ging schon so einiges … auch wenn der eine oder andere Ausflug infolge längst fälliger Nachbarschaftsbesuche am Lorenzenberg kalorientechnisch ein Nullsummenspiel blieb.
Nicht immer war das Rad ein Teil der Tourengestaltung, so wie hier bei der Überquerung des menschenleeren (Fleischweihe!) Falkert/Rödres/Schwarzkofelrückens am Ostersamstag.
Am Ostersonntag dann ein weiterer Versuch, zur Schiestelscharte raufzukommen. Nach 30minütigem Fahrradschieben hatte ich die Hoffnung bereits aufgegeben, dass nach der berühmten “nächsten Kurve” aller Schnee bereits der Sonne weichen musste … doch letztendlich war es nicht die Sonne, sondern diese höchst irdische, an einem christlichen Feiertag gleichermaßen höchst unerwartete – Hilfestellung …
… die mir zur ersten Passhöhe (Schiestlscharte, 2000irgendwas) auf der – für den Verkehr noch ein Weilchen gesperrten – Nockalmstraße verhalf.
Vor lauter Freude über den unerwarteten Vorstoß gen Himmel habe ich auch einen der letzten noch nicht besuchten “Nocke” der Nockberge meine Aufwartung gemacht – namentlich dem 2200irgendwas hohen Schiestlnock mit seinem – dem realen Stellenwert der Kirche auf heimischen Gipfeln ausnahmsweise einmal – angemessenen Kreuz.
Die Abfahrt war trotz Traktorhilfe noch etwas holprig, aber mit “Stützfuß” kein Problem.
Szenenwechsel: Im Gailtal ist es, wie man weiß, bereits ein paar Wochen früher Frühliing als im Rest des Landes. Grund genug, einen im März 2020 aufgrund der unerwartet hohen Mengen an Altschnee abgebrochenen Sturm auf den ca. 1900 m hohen Tschekelnock zu wiederholen …
… und tatsächlich war der Winter hier schon besiegt.
Nicht so im Osten des Landes. Ein von der ZAMG prognostiziertes Schönwetterfenster in den Karawankenvorbergen ließen Freund Romi und mich gen Freiberg (1900irgendwas) aufbrechen. Die vorgefundene Wetterlage entsprach jedoch nicht jedermann’s Erwartungen.
Da hatte ich ein paar Tage später mehr Glück – beim ersten schneefreien Spaziergang Richtung Kruckenspitze.
Auch die Nockalmstraße zur Schiestlscharte war Ende April bereits schneefrei – Grund genug, um vor dem 01. Mai (Öffnung für KfZ) nochmals die rund 1000 Höhenmeter unter die Reifen zu bringen.
Auch die 17 km lange Alpenstraße auf dem Dobratschrücken ging sich ein paar Tage später noch vor Beginn der Reisesaison aus. Bis zur Rosstratte – hier die Blickrichtung Gerlitzen – sind es vergleichsweise gemütliche 1200 Höhenmeter.
Nochmals Gerlitzen, weil’s so schön war …
Als nächstes stand die Vollendung des “Projekts Eisenwurzenweg im Winter” auf dem Programm. Das ist Anfang Mai natürlich kein ernsthafter Projekttitel mehr, doch die letzten 10 Prozent waren leider mit teils logistischen, teils altschneebedingten Hindernissen behaftet, sodass es beinahe 2 Monate dauerte, um den am 02. Jänner an der tschechischen Grenze begonnenen Weitwanderweg zumindest noch vor Sommerbeginn abzuschließen.
Als Fleißaufgabe und als Ersatz für das “Spritzen” des Radwegabschnittes zwischen VK und Stein wurde ein Besuch des Hochobir (2100irgendwas) eingeschoben. Von Gallizien sind es 1700 Höhenmeter rauf …
… , weshalb ich sehr froh war, anstelle eines Abstieges an diesem Tag der erste Nächtigungsgast der Saison in der freundlich geführten Eisenkappler Hütte sein zu dürfen.
Wieder ein paar Tage später ereilte mich der erste Ruf dieses doch nicht mehr so jungen Jahres, doch wiedermal in die Bundeshauptstadt zu kommen zwecks erstem gemeinsamen und unlimitierten sommerlichen Bierkonsums seit Beginn der Coronag’schicht.
Um der Aufgabe mit einem einigermaßen negativem Kaloriensaldo entgegenzutreten, unterbrach ich die Anfahrt gen Wien, um eine Rax-Überquerung einzuschieben – mit Start- und Endpunkt im Tal drunt’ auf ca. 600 m Seehöhe.
Der nachmittägliche Start bescherte mir am Abend pünktlich zwei traumhafte Stunden auf der plusminus 2000 m hohen Heukuppe. Wieder war ich alleine am Gipfel – den Gipfelbüchern und Geocaches am Höhenrücken zu entnehmen, war ich überhaupt einer der ersten Überquerer heuer. Daß mir zu alledem noch der Hüttenwirt des Habsburghauses mit Schneeschuhen am Rücken entgegenkam (und ich ihm Entwarnung geben konnte, dass er diese heute nimmer brauchen wird), zeigt, dass selbst Einheimische davon ausgegangen sind, dass noch viel mehr Schnee in den Gruben von Habsburg zu Otto liegt.
Im Ottoschutzhaus herrschte dank der Rax-Seilbahn nebenan bereits reges Treiben. mein Weg führte wiedermal über den Törlweg hinunter, und so wird wohl ein weiteres Jahr verstreichen, ohne dass die Rax-Seilbahn mit mir Geld verdient.
Wieder daheim in Kärnten nahm ich erstmal die Herausforderung an, die Falkertstraße “by fair means” zu bezwingen. Meine Freude über die meteorologischen Begleitumstände war jedoch enden wollend.
Entschädigt wurde ich zwei Tage später ….
… beim alljährlichen “Antritts-” Besuch auf “meiner” Karlhütte. Vom Sepp ist noch keine Spur, genauso wie von dem Bierdepot, welches er mir Jahr für Jahr für die Vorsaison verspricht. Wie gut, dass mein Glauben ans Rucksackvolumen größer ist als jenes an die Heilsversprechen vergesslicher Hüttenwirte!
Auf der Bärentaler Kotschna gibt es niemanden, den ich für seine Vergesslichkeit verantwortlich machen könnte, außer mich selbst natürlich, doch ich blieb ohne Tadel.
Am Wochenende drauf war wieder einmal Zeit für eine Panoramastraße. Die Goldeck-Höhenstraße eröffnet erst Anfang Juni, also hatte ich auch hier die Möglichkeit, ohne Lärm und latenter Unfallgefahr den Berg hinaufzukurbeln.
Die rund 1000 hm hinauf zum Goldeck-Gipfel verteilen sich so angenehm, dass die Ausfahrt insbesondere mit Musikbegleitung eine wahre Freud’ war!
Am Gipfel zwei Mädels mit rosaroten Getränkedosen in der Hand. Meine Enttäuschung über die geschlossene Berghütte konnte man mir sogar beim Vorbeipromenieren offenbar ansehen. Ob ich denn etwas mittrinken wollen würde? Gerade als mir noch ein “Jo eh, oba so a Gschloda sicha ned” durch den Kopf ging, drückte mir die vordere von den beiden mit einem “Sog jetzt besser kan Bledsinn”-Blick einen Gösser-Radler in die Hand.
I mog des Geräusch, wenn kana red’t 🙂
Tja und dann war da gestern noch die Wetterprognose für Kärnten, die einen Ausflug in die östlichen Karawanken nahelegte. Mit dem Rad ging es von der Petzen-Talstation hinauf zur Alten Zollhütte auf 1700irgendwas.
Von dort aus sind es laut Beschilderung noch 2:30 Stunden zum 2100irgendwas hohen, bereits vorwiegend slowenischen Kordeschkopf. Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit mussten nolens volens 01:30 h reichen …
… um mich ebendort als erster Nord-Nordslowene ins Gipfelbuch einzutragen.
So, das war ein kurzer Rückblick auf die Zwischensaison … bleibt zu hoffen, dass nun, wo die Wandersaison losgeht, endlich etwas mehr Zeit für Outdooraktivitäten bleibt!