Sankt Martin/Lofer (633 m) – Maria Kirchenthal (880 m) – Abzweigung Ochsenhorn (2100 m) – Schmidt-Zabierow-Hütte (1966 m) – Lofer (626 m). 19 km, 1530 hm.
Los geht’s heute wieder gaaanz unten. In St. Martin ist die Schmidt-Zabierow-Hütte noch gar nicht angeschrieben. Um in den Genuss eines Wegweisers zur Hütte zu kommen, musste ich mich zuerst zum “Pinzgauer Dom” im Kirchenthal hochdienen, der sich – weil Katholen meiner Beobachtung nach am liebsten im Aufwärtsgang beten – gleichmal 250 Höhenmeter weiter oben befand.
Ein super hergerichteter Waldpfad verläuft hinauf zum “Pinzgauer Dom”. Meine Sündenlast ist tragbar, da ich dank des für zwei Nächte gebuchten Quartiers den Großteil meines regulären Gepäcks im Zimmer lassen konnte. Nahe am Wasser geht es durch moosgrünen Wald …
… der sich an der Waldgrenze schön langsam zu lichten begann …
… und letztendlich ins namengebende “Loferer Steingebirge” überging.
Wie so oft war ich FAST immer alleine unterwegs.
Auf 1805 m, also etwa 1200 m oberhalb der Saalachtaler Straße, befindet sich das von der Bergrettung Lofer errichtete, komfortable Prax-Biwak. Hier kann man sogar heizen und kochen. Aufs Wasser darf man halt nicht vergessen, doch wer in den Kalkbergen biwakierend unterwegs ist, weiß das sicher. Man bittet hier um Spenden – mache ich seit 10 Jahren per Dauerauftrag, spart Gewicht am Berg. Und ich lasse meine frisch aufgefüllte Notfall-Wasserflasche hier.
Am Rande der Großen Schneegrube gilt es, eine Felsstufe zu überwinden. Der Kalk und meine Schuhsohlen vertragen sich prächtig und es geht gemütlich hinauf zur Scharte.
Hier im Rückblick die Grube, in der wohl übers mehrere Jahr viel Schnee liegt.
Gestern Abend habe ich einen (der wenigen von Kirchenthal ausgehenden) Wegbeschreibungen zur SZ-Hütte studiert. Schon viel früher ging mir die Erwähnung des “schon lange sichtbaren Schmidt-Zabierow-Hauses” durch den Kopf – was ich so deutete, dass ich, wenn ich die Hütte erst einmal SEHE, immer noch “lange” zu ihr hin benötigen werde.
Es gibt motivierendere Formulierungen, geschätzter Herr Dr. Hutter!
War dann aber alles nicht so tragisch, vor allem aber auch deshalb, weil das da oben schon ein sehr großartiges Bergwandergebiet ist, wo man nicht auf die Uhr schaut.
Auf der Hütte war ich trotzdem faul, es gab Essen, Trinken, Kuchen, Kaffee. Ans Fotografieren dachte ich erst wieder im Abstieg. Ein kurzer Abschnitt des mir so liebgewonnenen Nordalpenweges gibt hier die Richtung vor und wird von Höhenmeter zu Höhenmeter hinunter immer grüner. Sogar spendable Wasserstellen gibt es unterwegs.
Mit dem Besuch der Schmidt-Zabierow-Hütte habe ich meine Umkehrschleife erreicht: Kein Punkt in Salzburg ist von meinem Startpunkt bei Tamsweg weiter entfernt. Von nun an geht’s wieder “hinunter” in die Grasberge des Pinzgaues und weiter in die Tauernkette. Was für eine tolle Tour bisher … Prost!