Etappe 08: Filzmoos (1057 m) – Hofpürglhütte (1705 m) – Theodor Körner-Hütte (1458 m) – Annaberg im Lammertal (778 m). 22 km, 920 m.
Höchster Punkt dieser sehr aussichtsreichen Etappe war heute die – nicht nur der gewaltigen Kulisse wegen – beeindruckende Hofpürglhütte. Von Filzmoos sind’s bis dorthin ca. 2 1/2 Stunden. Dank der Unterstützung meiner Gastgeberin in Filzmoos konnte ich schon früh aufbrechen und bei kühlen Temperaturen vorwiegend im Wald zum ofenfrischen Topfenstrudel aufsteigen.
Filmoos lag beim Start um 07:00 noch im Nebel …
… und das Filzmooser Kindl versteckte sich noch hinter einer tonnenschweren Kirchentür …… weshalb es gleich zur Sache ging, die Nase immer auf die Bischofsmütze ausgerichtet.
In der Hofpürglhütte hängt eine Klettertopo – die eeasy-cheesy “Normalroute” hab ich ins Bild eingezeichnet.
Ich entscheide mich für die Normalroute zur Theodor-Körner-Hütte, die unter dem Namen “Austriasteig” die beiden Hütten verbindet.
Der Wanderweg ist so schön, dass sich der örtliche Tourismusverband in den letzten paar Jahren bereits drei neue Namen für ihn einfallen hat lassen. Hier kann man wahlweise am “Salzburger Almenweg” Meter machen, oder aber auch gleichzeitig dem “Dachstein Rundwanderweg” folgen …
… oder aber man folgt dem @salzalpensteig, für dessen Logo sich freundlicherweise zwei Missionare in Stellung brachten.
Den Rindviechern ist das alles völlig wurscht.
… sie genießen da oben die Mittagssonne, während ich den Mittagsschatten in der Stube der Körnerhütte genoss. Der Abstieg nach Annaberg ging sich auch noch völlig stressfrei aus, bevor sich dann am späten Nachmittag die Schleusen öffneten.
Etappe 09: Annaberg im Lammertal (778 m) – Tagweide (2128 m) – Laufener Hütte (1721 m) – Abtenau (714 m). 24 km, 1560 m.
Um 06:00 sperrt die Bäckerei in Annaberg auf. Ich gebe der Verkäuferin noch Zeit zum Luftholen und decke mich dann für die vermeintliche Zweitagestour ein. Während Kornspitz, Topfentascherl und Pizzaeck ins jeweilige Kuvert wandern, wandern drei Express-Espresso in den (noch an seinem Energielevel arbeitenden) Wandersmann. Bald darauf ist der Ge{b,p}äcksack zu und es geht auf die Berge zu.
Beim Gut Quehenberg, einem stattlichen Erbhof mit urkundlicher Ahnentafel, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht, geht’s ans Eingemachte.
Steil geht es etwa eine Stunde lang durch kühlen, nichtstdestotrotz immens schweißtreibenden Wald hinauf in ein Hochtal, wo sich – laut Kompasskarte – die Gwechenberghütte befindet. Diesen Namen hat die Kartenredaktion wohl telefonisch erfragt, sie selbst nennt sich natürlich Quehenbergalm und befindet sich auf 1360 m.
Weiter durch den Hochwald geht es auf den 1943 m hohen Großen Traunstein zu. Er überragt seinen berühmten Namensvetter um rund 200 m, scheint jedoch von der Westseite zugänglicher zu sein als der Steinmungl am Traunsee.
Nächstes markantes Ziel heute ist der First, ein Bergeinschnitt, der einen relativ niedrigen Gebirgsübergang nach Abtenau bietet.
Für mich geht es jedoch links hinauf auf die Tagweide. Eine Stunde wird mir zugestanden …
… um A mit B zu verbinden. Na dann!
Der Weg durch die Ostwand ist luftig, jedoch nicht wirklich besorgniserregend. Immer wieder wirft sich Abtenau ins Foto …
… außer dann am Gipfel, da hüllt mich der Nebel rundum ein. War mir eh recht, denn ich brauchte Abkühlung nach den knapp 1400 Höhenmetern hier rauf.
Ein paar wenige Gegen-Höhenmeter kommen noch beim Abstieg ins Höllkar dazu, von dem es gemütlich hinauf zur …
… sehr lässigen Laufener Hütte auf 1700irgendwas Meter geht. Die Hütte wird das ganze Sommerhalbjahr ehrenamtlich bewartet (die Warte wechseln sich wöchentlich ab). Im Sommer ist ständig jemand vor Ort, an den Randzeiten immerhin am Wochenende (ab Pfingsten). Der Hubschrauber bringt Limo, Bier und Wein, sein Essen bringt sich jeder selber mit.
Von der Hütte, die auch genügend Schlafplätze hat (Anmeldung über die HP der Sektion) kann man zB den Fritzerkogel besteigen, einen der höchsten Zinken im Tennengebirge. Oder übers Wochenende eine Hüttentour zur Heinrich-Hackel-Hütte einschieben, die in max. 5 Std. erreicht ist.
Da ich schon um 13 h auf der Hüttenterrasse von den sechs (!) temporären Servierkräften mit Weizenbier (einem!) versorgt wurde (alle sechs Held/-innen zusammen keine 50 Jahre alt), entschied ich mich, nach einer laangen Pause heute noch ins Tal abzusteigen und morgen Früh in Abtenau zu gustieren, was man an dem angekündigten Regentag so alles anstellen könnte. Mahlzeit!
Holla Meister.
Du lieferst heute ja wieder ein paar Steine des Anstoßes oder wie man Anstößigkeiten so nennt:
1. So, so, missionarische Wegzeichen. Wir haben verstanden. Die katholische Kirche kämpft hier jenseits der Alpen ja schon länger mit ihrem Image.
2.
a) Hier in der Gegend hätte Dir wohl 1 Service-Kraft 6 Hefe gebracht.
b) In der Schweiz (also der Fränkischen) gibt es ja aber auch – widmen wir uns den Wegbezeichnungen – einen 5-Seidla-Steig: Da ist der Name übrigens Programm (munkeln die Kenner und lassen es sich munden – von den örtlichen “Mirco Breweries”, wie es neu-deutsch wohl heißen würde) und es gab, gibt und wird keine Bestrebungen zur Um- oder Mehrfach-Benennung geben.
c) Das harte-weiche-B-Broblem sdelld sich hier auch nicht. Keep it simple stupid, nennen das die Informatiker wohl.
Und ein KISSchen in Ehren… 😉
Schöne Grüße vond er verregneten Nordseite der Alpen,
K2.
(1) Die Katholische Kirche kämpft auf jeder Seite der Alpen mit ihrem Image. Mir geht sie grad deswegen auf den Wecker, weil sie ihren Jüngern einredet (oder zumindest nicht ausredet), sie hätten ein gottgebenes Recht, in ausgewiesenen Naturschutzgebieten (wie es das Tennengebirge flächendeckend ist) ihr Glumpert zu verstreuen, sei es das Vereinslogo auf jedem Gupf oder die – wer tragt’s wieder runter – Gebetskerzen bei jedem erdenklichen Naturdenkmal
(2) HeHeHeHeHeHe…fesch.
(b) ich mag Titulierung “Neudeutsch” für “Mirco-Breweries”
(c) Ich bin halt mehr bash als bofh