Vom Höllental ins Mürztal
2 1/2 Tage, 50 km, 3300 hm
Der Österreichische Weitwanderweg 01 ist ein 1000 km langer Weitwanderweg, der vom Neusiedler See zum Bodensee führt. “Thema” des Weges sind die Nördlichen Kalkalpen des Landes, deren höhere Gipfel im Osten beim Schneeberg – dem ersten Zweitausender durch die Wiener Brille – beginnen. Genau zwischen Schneeberg und Rax starten wir unsere Freitag-bis-Sonntag-Tour – bei großartigen Wetterbedingungen.
Vom Höllental gibt es zahlreiche Aufstiege aufs Rax-Plateau, alle sind steil, viele seilgesichert. Die Wachthüttelklamm ist eine dieser Möglichkeiten – und entlang des Nordalpenweges die Hauptvariante.
Schnell schmelzen die Höhenmeter …
… aber auch die paar Stunden, die uns an diesem ersten Tag zur Verfügung stehen, um zu unserem Nachtquartier zu kommen.
Richtung Habsburghaus haben wir am Spätnachmittag die niederösterreichischen Voralpen im Visier, so wie hier den Ötscher in der Bildmitte.
Skandinavische Fjell-Stimmung auf den letzten fünf Viertelstunden vom Seetal Richtung Habsburghaus.
Bald hinterm Trinksteinsattel sehen wir zum ersten Mal unsere heutige Bleibe …
… die auf einem der “letzten” (westlichsten) Anhöhen des Raxplateaus thront.
Dort werden wir – am letzten vollen Saisonwochenende – gut umsorgt. Von den rund 100 (geschätzten) Schlafplätzen ist ca. ein Drittel belegt.
Erstes Ziel am nächsten Morgen: Der schöne Weg zum mondänen Karl-Ludwig-Haus, wo man aus unerfindlichen Gründen eine Woche vor Saisonschluss bereits die Balken geschlossen hat.
Wir suchen uns einen Weg Richtung Heukuppe, dem höchsten Gipfel der Rax.
Beim Ludwighaus schauen wir in die Wiener Alpen – unter uns das Waxriegelhaus, dahinter Semmering und rechts außen Stuhleck und Hochwechsel.
Auf der anderen Seite, also Richtung Südwesten, zeigen sich die Grazer Hausberge, allem voran der Hochlantsch ganz rechts – hier in der Bildmitte ist aber auch der Schöckl meist klar auszumachen.
Für uns geht’s aber Richtung Norden weiter. Unser Ziel: Der Bergrücken in der vorderen Bildmitte, wo sich beim Ameisbühel (der, der rechts der Mitte genau so aussieht) unser heutiges Quartier, die Almsennerei Lurgbauer, befindet:
Nochmals ein Rückblick zum Habsburghaus (wer findet’s?) mit seiner großartigen Lage:
Für uns folgt nun die Konzentrationsübung des Tages, nämlich der Abstieg durch den (durchgängig sehr gut gesicherten) Gamsecksteig …
Meist dem Seil entlang und einmal eine längere Eisenleiter dankbar annehmend geht es rasch ….
… einige Hundert Höhenmeter zügig runter …
… und das bei ständig großartiger Weganlage – und ebensolcher Aussicht.
Im Sattel zwischen Rax und Schneealpe angekommen, geht es auch gleich wieder ordentlich zackig bergauf.
Dafür sind wir auch recht bald wieder in der Abendsonne …
… um ein letztes Mal auf das Tagwerk zurückzublicken: Links vom G’staudach das Habsburghaus, rechts die Heukuppe.
Auf der Lurgbaueralm gab’s Käsespätzle (Bio-Sennerei!) und Bio-Bier. Daraus ließ sich ohne Probleme ein feiner Tagesausklang basteln.
Am nächsten Morgen …
… ging es dann über den weitläufigen und gemütlichen Hochalmrücken auf den höchsten Berg hier, den 1900irgendwas hohen Windberg zu.
Bis zur Michlbaueralm geht es eben dahin …
… und die rund 200 hm bis zum Gipfel waren zwar uuuur steil am Seil, aber auch zu schaffen.
Hier verabschieden wir uns dann auch von allen Tageswanderern, die via Mautstraße zugeschaltet waren und ziehen Richtung Westen in das idyllische Naturschutzgebiet Nassköhr weiter.
Hier bräuchte man sich gar nicht zu verstecken, denn der Zustieg in dieses Paradies ist aus jeder Richtung lang und weit – und dementsprechend einsam.
Auf “gehören heut’ uns allein” Wegen ziehen wir hinauf zur Halterhütte (Waxenegg) …
… und mit einem letzten Blick auf den heutigen Tourenverlauf (von den Gipfeln links der Bildmitte zur Almfläche in der Bildmitte und dann wieder links rauf) ….
… zur Hinteralm, wo wir mit den mitgebrachten Käsebroten von der Lurgbauer-Sennerei Mittagspause hielten. Auch Wasser hatten wir inzwischen gefunden – das war heute eher knapp den ganzen Tag über.
Die letzten Sonnenstrahlen nutzten wir zum Posen …
… bevor es dann der Alm/Forststraße entlang an den 9 Kilometer langen Abstieg ins Mürztal ging.
Resümee: Die Tour ist Kategorie “Muss man einmal gemacht haben”. Dank der guten Quartiersituation als reine Hüttentour möglich und in beide Richtungen gut zu verlängern (zB mit Startpunkt Puchberg/Schneeberg die Schneebergüberquerung mitnehmen bzw. mit Endpunkt Seeberg die Veitsch-Überquerung anhängen).
Sehr schöne Wegstrecke, die ich aus Einzelwandertagen kenne, aber natürlich nicht so am Stück der Reihe nach. Was gabs auf der Lurgbauerhütte denn für ein Bio-Bier? Die Bilder sind wirklich sehr schön, und wenn man die Wege kennt ein so schöner Erinnerungspeak.
Danke – es ist wirklich eine Supertour – ich könnte mir auch gut vorstellen, ein paar Tage eine der Hütten auf der Hinteralm zu mieten, mir taugt das Gebiet voll!
Auf der Lurgbaueralm gibt es Edelguss –> https://www.brauhaus-gusswerk.at/unser-sortiment/edelguss/
LG!